Reha-Nachsorge 2.0

Ziel und Aufgabe als Reha-Klinik ist es, unsere Patient*innen hierbei bestmöglich zu unterstützen, damit sie eine für sie geeignete Nachsorgeform erhalten. Insbesondere seit Beginn der Corona-Pandemie und den damit verbundenen vorübergehenden Schließungen vieler Nachsorgezentren ist es für Patient*innen schwieriger geworden passende Angebote zu finden und auch wahrnehmen zu können.

Bereits 2019 beschäftigten wir uns mit Möglichkeiten der App-basierten Reha-Nachsorge. Zielgruppe dieser Nachsorgeangebote sollen Patient*innen sein, die z.B. aufgrund beruflicher Begebenheiten (z. B. Reisetätigkeiten, Schichtarbeit, etc), familiärer Verpflichtungen, mangelnder Nachsorgeangebote in Wohnortnähe oder anderen Gründen Schwierigkeiten haben ein herkömmliches, sogenanntes „face-to-face“- Angebot zu nutzen. Wir entschieden uns für die Firma CASPAR aus Berlin und besuchten im Dezember 2019 eine Reha-Klinik in Bad Rappenau, die bereits einige Monate mit der CASPAR- App Erfahrungen gesammelt hatte.

CASPAR ist wie die IRENA eine multimodale Nachsorgeform durch die die Patient*innen nicht nur sportlich aktiv in den eigenen vier Wänden bleiben, sondern auch Entspannungs- oder Traumreisen anhören, Vorträge zu den verschiedensten indikationsbezogenen Themen ansehen und auch viele gesunde Kochrezepte nachkochen können.

 

Für uns hieß es also Anfang 2020 „Arme hochkrempeln“. Nachdem wir einen geeigneten Raum im Therapiebereich ausgeguckt hatten, wurde dieser mit sechs großen Tablets und weiteren Hilfsmitteln, wie z. B. Therabändern, Pezzi- Bällen und Kleinhanteln ausgestattet. An den Tablets trainieren die Patient*innen nach Einweisung durch unsere CASPAR-Therapeutinnen. Diese entwarfen erste Therapiepläne und betreuen seit Sommer 2020 unsere CASPAR-Patient*innen, indem sie sie in die Handhabung der App einweisen, im Verlauf ihre Therapiepläne anpassen und die Nachsorge betreuen.

Weitere Kolleginnen aus dem medizinischen Schreibdienst kümmern sich in unserer Klinik um die Ausgabe der Nachsorgeverordnungen und den nachfolgenden Nachsorge-Chat mit den Patient*innen.

 

Nach erfolgter Einweisung in die CASPAR-Nachsorge zu Beginn des Klinikaufenthaltes entscheiden die Patient*innen im weiteren Reha-Verlauf, welche der möglichen Nachsorgeformen für sie die geeignetere ist. Aktuell werden bei uns in der Klinik Patient*innen mit der Indikation „chronischer Rückenschmerz“ sowie nach Hüft- und Knie-TEP-Implantationen über die Kostenträger DRV Nord und DRV Bund mit dem CASPAR Angebot vertraut gemacht. Das tolle ist, dass Alt und Jung Spaß an CASPAR hat. Unser Ziel ist es weitere Indikationen in die CASPAR-Nachsorge aufzunehmen, z. B. als nächstes auch unsere kardiologischen Patient*innen, bei denen der Fokus beispielsweise mehr im Ausdauerbereich liegt.

 

Somit schaffen wir ein breiteres Angebot um gerade in der heutigen Zeit unsere Patient*innen dabei zu unterstützen „mit Abstand“ aktiv und gesund zu bleiben.