Reha-Zentrum Oldenburg in Zeiten der Corona-Pandemie

Waren wir zu Jahresbeginn noch mit der Kampagne zur Stärkung der Reha „Reha macht’s besser“ befasst, so liegt der Fokus seit März 2020 auf dem COVID-19 Krisenmanagement.

Wir beweisen unsere Leistungsfähigkeit gerade auch in dieser besonderen Situation jeden Tag aufs Neue – und offensichtlich wird uns von Politik und Kostenträgern einiges zugetraut!

Die Entwicklungen versetzen das Reha-Zentrum Oldenburg wie viele andere auch in einen Krisenmodus. Die Einrichtung einer „Task-Force Corona“ sorgt für tagesaktuelle interne und externe Information und Kommunikation. Folgende Aufgaben sind u.a. mit teils sich täglich ändernden Informationen zu bewältigen:

  • COVID-19 Hygienemanagement und Meldeketten
  • Aufbau eines Akutbereiches mit Beschaffung notwendiger Ausstattung
  • Entwicklung von Leitlinien zur Aufnahme neuer Patientengruppen
  • Schulungen und Einsatzplanungen von Mitarbeitenden
  • Umfassende Krisenkommunikation
  • Anpassung der Freizeit-, Therapie- und Betreuungsleistungen für verbliebene AHB-Patienten (z. B. Einkaufsdienste, erhöhte Angebotsfrequenz am Wochenende)
  • Durchsetzung des Besucherverbotes
  • Teilnahme am Krisenstab der Stadt Oldenburg
  • Wirtschaftliche Absicherung des Unternehmens
  • Hochfrequente Kommunikation mit Ministerien, GKV, DRV und Verbänden

Im Reha-Zentrum Oldenburg sind wir gut vorbereitet. In Oldenburg wurde zu Ostern mit einem Höhepunkt an Infektionen und einer entsprechenden Frequentierung der drei Akutkliniken sowie des Reha-Zentrums als Ersatzkrankenhaus gerechnet. Die erwartete Welle an Erkrankten zu Ostern blieb aus – zum Glück! Alle Oldenburger Kliniken verfügen über Bettenkapazitäten. Die Rate der Neuinfektionen konnte durch die eingeleiteten Maßnahmen verlangsamt werden.

Wir sind alle froh darüber, dass die erwartete Zahl an Erkrankungen so bisher nicht eingetreten ist. Zudem sind wir sehr dankbar, dass Mitarbeitende, Patienten, Freunde und Angehörige bisher wenig betroffen sind.

Andererseits beschäftigen uns der Bettenleerstand und die unklaren Finanzierungsperspektiven. Wir entwickeln unter Hochdruck tragfähige Konzepte zur Versorgung von Akutpatienten und nehmen Investitionen vor, ohne dass die Rahmenbedingungen bis ins Detail bekannt sind. Die Rahmenbedingungen zur Betreuung von Kurzzeitpflegepatienten sind leider noch nicht geklärt.
Immer wieder entsteht der Eindruck, die Bedingungen, unter denen Rehakliniken arbeiten, sind in der Politik nicht ausreichend bekannt. Die Debatte wird emotional statt im Interesse der Patientinnen und Patienten durchgeführt.

Wir hoffen die Krise und unser Engagement führen dazu, dass unser Leistungspotenzial und unsere Hilfs- und Leistungsbereitschaft erkannt und auch vergütet werden. Wir sind überzeugt: unser Gesundheitssystem braucht die Reha, denn: „Reha macht‘ s besser!“