Studie stärkt Reha

Die Effektivität der medizinischen Reha verlässlich messen und fair vergleichen: Mit dieser Zielsetzung beschäftigte sich eine institutsübergreifende Forschergruppe im Rahmen der Requamo-II­-Studie. Im Mittelpunkt des Projektes stand die Entwicklung eines Bewertungsverfahrens (Outcome-Index), welches von den Rehabilitationseinrichtungen im Qualitätsmanagement genutzt und gleichzeitig von den Rehabilitanden zur Entscheidung der Klinikauswahl herangezogen werden kann.

An der über drei Jahre angelegten Studie hat auch Dr. Norbert Hemken, Vorstandsvorsitzender Verbund Norddeutscher Rehakliniken (VNR), gearbeitet. Ebenso sind Daten aus dem Reha-Zentrum am Meer, das unter der Leitung von Dr. Norbert Hemken geführt wird, eingeflossen. „Die Weiterentwicklung der Rehabilitation ist gemeinsame Aufgabe aller Beteiligten der Reha-Branche“, sagt Dr. Norbert Hemken. „Das gelingt nur, wenn wir einander vertrauen, Transparenz zeigen, uns aktiv über unser Wissen austauschen und die gleichen Ziele verfolgen.“

Fortschritt für Forschung und Praxis

Hier setzt die Studie an. Für eine einheitliche Qualitätsbeurteilung und faire Klinikvergleiche sorgt ein durch die Forscher entwickelter indikationsübergreifender Indikator, der insgesamt 27 gesundheitliche und berufsorientierte Ergebniskriterien einschließt. Gemessen werden die Kriterien der Rehabilitanden mit Hilfe des „Multiple Outcome Criteria“ (MOC) ein Jahr nach der Teilnahme an der Rehabilitation.

Die Einrichtungen können anhand der Bewertungen im Austausch und anhand von „Best-Practice“-Beispielen voneinander lernen und Synergieeffekte nutzen. Gleichzeitig erhalten potentielle Rehabilitanden Hinweise, die sie für ihr Wunsch- und Wahlrecht bei der Auswahl einer Reha-Einrichtung einsetzen können.

Nutzen der Reha bestätigt

Die Arbeit zur Studie hat außerdem den umfassenden Nutzen der Rehabilitation bestätigt. Bei der Befragung der Versicherten gaben 77 % der Rehabilitanden an, dass sie ihre persönlichen Ziele entweder vollständig, größtenteils oder zumindest teilweise erreicht haben. Auch die Rückführung in das Berufsleben wurde überaus positiv bewertet. So konnte bei rund 80 % der Rehabilitanden ein drohendes vorzeitiges Ausscheiden aus dem Erwerbsleben vermieden oder aber eine berufliche Reintegration erreicht werden. Modellrechnungen zur Ermittlung des Returns on Investments ergaben: Jeder in die Reha investierte Euro fließt in bis zu fünffacher Höhe an die Gesellschaft zurück.

Zu den aussagekräftigen Datenquellen gehörten neben der Nachbefragung von rund 8.000 Versicherten ein Jahr nach Beendigung ihrer Rehabilitation die Routinedaten der Sozialversicherung (Reha-Statistik-Datenbank RSD) sowie Qualitätskennzahlen aus den Qualitäts-Systemen der 41 beteiligten Reha-Kliniken von unterschiedlichen Trägern, darunter auch der Verbund Norddeutscher Rehakliniken.

Gefördert wurde die Studie von den Deutschen Rentenversicherungen Baden-Württemberg, Braunschweig-Hannover und Nordbayern.

Weitere Informationen zur Requamo-II­-Studie erhalten Sie hier: www.requamo.de