Tipps von den Bewegungsprofis

Flächen aus Feldsteinen und Schotter wechseln sich mit Feldern aus Granitpflaster, Rasengitter und Wurzeln ab und winden sich in Schneckenform um ein rundes Rasenstück: Am Rande des Kurparks von Bad Bevensen, in direkter Lage zur DianaKlinik, ist ein rund 300 Quadratmeter großer Rollator-Parcours entstanden. Und zwar als Kooperationsprojekt der Samtgemeinde Bevensen-Ebstorf und den Physiotherapie-Spezialisten der Rehabilitationsklinik.

Detlef Bätz war der Rollator-Parcours von Anfang an eine „Herzensangelegenheit“, wie er sagt. Und damit spricht der Geschäftsführer der DianaKlinik vor allem auch für die vielen Reha-Patienten des Hauses: Die hatten nämlich gemeinsam mit Angehörigen und Klinik-Mitarbeitern anlässlich eines hausinternen Weihnachtsmarkts mehr als 1300 Euro gesammelt, um das innovative Projekt zu fördern. Die Geschäftsleitung hatte dann die Summe auf 1500 Euro aufgerundet und in Form eines Spendenschecks an die Stadtväter übergeben.

Doch nicht nur finanziell, auch konzeptionell gab und gibt es aus der DianaKlinik Unterstützung für das Projekt. „Wir haben uns aus unserer alltäglichen Praxis mit den Patienten heraus überlegt: Was brauchen wir für einen solchen Parcours?“, berichtet die Teamleiterin der Physiotherapie, Mareike Hoffmann. Und so entwickelten sie und ihre Kolleginnen und Kollegen das Konzept mit den unterschiedlichen Untergründen. „Denn Schotterpisten, Kopfsteinpflaster oder Wurzelwerk können für ungeübte Rollator-Gänger schnell zu unüberwindbaren Hindernissen werden.“

In dem neuartigen Parcours, der bei seiner Einweihung auch überregional ein großes Medienecho erfuhr, sollen Rollator-Gänger unter Anleitung das Bewältigen schwieriger Wegstrecken trainieren können. Doch auch anderen Menschen, die in ihrer Mobilität unsicher oder eingeschränkt sind, wird mit dem Projekt ein Platz zum Üben geboten.

Neben den Tücken unebener Untergründe, Schrägen und Treppen haben Rollator-Gänger aber auch häufig mit einem weiteren Problem zu kämpfen, weiß Mareike Hoffmann. „Das Bremsen ist so ein Klassiker.“ Oft werde versäumt, die Feststellbremse der rollenden Gehhilfe zu betätigen. „Beim Aufstehen oder Hinsetzen besteht dann große Sturzgefahr“, warnt die Physiotherapeutin. Und als wollte sie das Gesagte unterstreichen, rollt bei der Einweihung des Rollator-Parcours einer der ersten Testerinnen ihr fahrbares Hilfsmittel davon, als sie eine Pforte öffnen will – sie hatte vergessen, die Bremse anzuziehen.

Für Bad Bevensens Bürgermeisterin Gabriele Meyer steht fest: Der Rollator-Parcours passt einfach zu der Kurstadt. „Wir haben einen starken Zuzug von Menschen, vor allem von fitteren Senioren“, sagt sie. Die aber würden eben auch älter werden. Entsprechende Angebote seien daher sinnvoll und attraktiv. Detlef Bätz stimmt ihr zu – schließlich hat sich die DianaKlinik unter anderem auf die Altersmedizin spezialisiert. „Wir haben hier eines der größten geriatrischen Zentren in Norddeutschland“, sagt er. „Und hier geht es darum, die Selbstständigkeit im Alter so lange wie möglich zu erhalten. Der Rollator-Parcours ist dafür ein wichtiger Baustein. Jeder Sturz, der vermieden werden kann, ist da eine hilfreiche Sache.“

Einen Eindruck vom Rollator-Parcours erhalten Sie unter Aktuelles auf der Homepage der DianaKlinik: https://www.diana-klinik.de/aktuelles/details-zu/rollator-parcours-in-bad-bevensen-laedt-zum-ueben-ein.html.